Kundenportal - Login
Junge brunette Frau trinkt auf einem Balkon aus ihrer Tasse Kaffee

Private Altersvorsorge: alles, was wichtig ist.

Die gesetzliche Rente sinkt. Umso wichtiger ist die private Altersvorsorge.

Warum private Altersvorsorge?

Die Rechnung ist ganz einfach: In Zukunft gibt es immer mehr Menschen, die Rente bekommen und immer weniger, die in die Rentenkassen einzahlen. Will man folglich die Beitragszahler nicht mit zu hohen Beiträgen belasten, wird die gesetzliche Rente in den kommenden Jahrzehnten langsamer wachsen als die Löhne. Das sogenannte Rentenniveau soll - Stand heute - bei 48 % bleiben. Das bedeutet, dass ein Rentner im Jahr seines Renteneintritts 48 % des dann aktuellen Durchschnittseinkommens erhält.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie in jedem Fall diesen Prozentsatz Ihres letzten Einkommens als Rente erhalten. Diese Prozentzahl bezieht sich auf Durchschnittsverdiener mit 45 Versicherungsjahren. Ihre Rente kann also auch deutlich geringer ausfallen! Hinzu kommt das Thema Inflation. Von dem Geld, das Ihnen laut Rentenbescheid in 20 Jahren zur Verfügung steht, können Sie sich dann viel weniger kaufen als heute.

Privat fürs Alter vorzusorgen, ist also unumgänglich, wenn Sie Ihren gewohnten Lebensstandard halten möchten. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Modelle es gibt und wie Sie sich am besten absichern können.

Das 3-Schichten-Modell

Die gesetzliche Rente in Deutschland ist Teil des sogenannten 3-Schichten-Modells. Bei den einzelnen Schichten handelt es sich um:

  • Basisversorgung (gesetzliche Rente; Basis-Rente - auch Rürup-Rente genannt)
  • Kapitalgedeckte Zusatzversorgung (betriebliche Altersversorgung, Riester-Rente)
  • Private Vorsorge

1. Basisversorgung

Die Gesetzliche Rentenversicherung bildet die 1. Schicht und stellt somit eines der wichtigsten Pflichtsysteme für die Basisversorgung im Alter dar. Zu den Pflichtsystemen gehören auch die Beamtenversorgung, die Alterssicherung der Landwirte sowie die berufsständische Versorgung (zum Beispiel für Ärzte oder Rechtsanwälte).

Als umlagefinanziertes System basiert die Gesetzliche Rentenversicherung auf dem Generationenvertrag, d. h., die aktuell Erwerbstätigen finanzieren durch ihre Beiträge die Renten der derzeitigen Rentner. Dieses System zielt darauf ab, jedem Rentenversicherten nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben ein finanzielles Grundniveau zu sichern.

2. Kapitalgedeckte Zusatzversorgung

Die kapitalgedeckte Zusatzversicherung als 2. Schicht ermöglicht es Arbeitnehmern, über ihren Arbeitgeber für das Alter vorzusorgen. Durch verschiedene Durchführungswege - wie etwa Direktversicherungen, Pensionskassen oder Unterstützungskassen - können Beschäftigte steuerlich begünstigt Rücklagen bilden. In der Auszahlphase (wenn Sie die Rente beziehen) müssen dann Steuern und Sozialabgaben auf die Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung gezahlt werden.

Viele Unternehmen bieten zusätzlich zur gesetzlichen Rente diesen Baustein an, der oft durch Arbeitgeberbeiträge ergänzt wird. Arbeitgeber sind in Deutschland nur dann zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) verpflichtet, wenn Arbeitnehmer den Aufbau mittels einer Gehaltsumwandlung selbst finanzieren. Zudem müssen Arbeitgeber seit 2022 15 % des umgewandelten Entgelts, höchstens jedoch die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge als Zuschuss leisten. Allerdings nur dann, wenn die Beschäftigten in der Gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind.

junger Mann mit Mütze sitzt auf einem Fensterbrett und arbeitet auf seinem Tablett

3. Private Vorsorge bzw. Altersvorsorge

Die private Altersvorsorge als 3. Schicht umfasst verschiedene Produkte wie zum Beispiel:

  • Private Rentenversicherungen
  • Fondsrenten
  • Aktien
  • Sparpläne
  • Immobilien

Private Vorsorgemaßnahmen bieten flexible Einzahlungsoptionen und Steuervorteile. Das ermöglicht eine effektive Vermögensbildung und somit eine umfassendere Absicherung im Alter. Sie sind essenziell, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu bewahren und finanziell unabhängig zu bleiben.

Dass für die Deutschen die private Altersvorsorge immer wichtiger wird, unterstreicht eine aktuelle Umfrage der Datenbank Statista. Demnach geben 56 % der Befragten an, dass sie derzeit für ihre private Altersvorsorge sparen. Damit liegt dieses Motiv noch vor dem Sparen zum Erwerb oder Renovieren von Wohneigentum.

Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge

Die private Altersvorsorge bietet Ihnen vielfältige Möglichkeiten, um für den Ruhestand vorzusorgen und Ihren Lebensstandard zu sichern. Hier sind einige der wichtigsten Optionen:

Riester-Rente

Bei der Riester-Rente handelt es sich um eine geförderte Altersvorsorge. Das heißt: Sie zahlen Geld ein und erhalten vom Staat eine Zulage. Die eingezahlten Beiträge und staatlichen Zulagen werden zum Rentenbeginn mindestens garantiert. Und Sie können zwischen Fondssparplänen, klassischen Rentenversicherungen und Banksparplänen wählen. Als direkte Förderung erhalten Sie 175 EUR im Jahr. Für Kinder gibt es 185 EUR oder 300 EUR - abhängig vom Geburtsjahr. Gerade für Geringverdiener und Familien mit vielen Kindern kann sich diese Form der Altersvorsorge lohnen. Junge Sparer bis 25 können sich zudem einmalig den Berufseinsteigerbonus in Höhe von 200 EUR sichern.

Allerdings ist seit einigen Jahren sehr umstritten, ob sich Riestern (z. B. wegen der hohen Abschlusskosten) überhaupt noch lohnt. Und auch in der Politik werden die Stimmen immer lauter, das Riester-System auf neue Beine zu stellen.

Rürup-Rente (Basisrente)

Vor allem für Selbstständige ohne gesetzliche Absicherung und Freiberufler oder aber auch gut verdienende Angestellte kann die Rürup-Rente sinnvoll sein. Sie können die Beiträge hierfür von der Steuer absetzen. Allerdings müssen dann die Auszahlungen im Ruhestand versteuert werden.

Ein Rürup-Vertrag ist rein kapitalgedeckt - im Gegensatz zur gesetzlichen Rente, die auf einem Umlageverfahren basiert. In der Praxis funktioniert das folgendermaßen: In der sogenannten Ansparphase zahlen Sie regelmäßig Geld in Ihren Vertrag ein. Hiervon wird dann zu einem späteren Zeitpunkt Ihre Rente ausgezahlt. Auf die eingezahlten Beträge können Sie bis zu Ihrer Rente nicht mehr zugreifen. Wer nicht mehr in den Rürup-Vertrag einzahlen möchte oder kann, der hat die Möglichkeit, ihn beitragsfrei stellen zu lassen. Das heißt: Das bisherige Kapital kann zwar möglichweise weiterhin Rendite bringen. Jedoch entstehen auch weiterhin Verwaltungskosten. Generell gilt: Je mehr Gewinn ein Selbstständiger erwirtschaftet, je höher der individuelle Steuersatz ist und je mehr Beiträge man in den Vertrag einzahlt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Rürup-Rente lohnt.

Kapitallebensversicherung

Ganz einfach gesprochen: Sie zahlen regelmäßig Beiträge in diesen Vertrag ein. Und der Anbieter garantiert Ihnen einen festen Zinssatz, der über die Jahre gleichbleibt - bis zum Ende der Vertragslaufzeit. Das ist der sogenannte Garantiezins. Zu diesem Zins kommen noch variable, nicht garantierte Überschüsse hinzu. Sollten Sie vor Ablauf der Vertragslaufzeit sterben, erhalten Ihre Hinterbliebenen Geld. Ansonsten bekommen Sie später dann eine Einmalzahlung (oder eine monatliche Rente) von Ihrer Versicherung.

Die Versicherung legt Ihre eingezahlten Beiträge am Kapitalmarkt an. War die Kapitallebensversicherung früher in Zeiten hoher Zinsen noch ein gutes Geschäft für die Kunden, wirkt sie heute jedoch weniger attraktiv. Allerdings zählt bei vielen Menschen in Deutschland diese Form der privaten Altersvorsorge immer noch zu den "Klassikern", weil sie Sicherheit bietet.

Immobilien als Altersvorsorge

Auch diese Form der Altersvorsorge gehört für viele in Deutschland zu den "Klassikern": Immobilien. Ob zur Eigennutzung oder Vermietung - Immobilien können im Wert steigen. Und wer z. B. im eigenen Haus wohnt, kann später in der Rente (sollte der Kredit abbezahlt sein) mietfrei wohnen. Wer hingegen eine Immobilie vermietet, erhält regelmäßige Mieteinnahmen.

Doch bedenken Sie: Eine Immobilie verschlingt (zu Beginn) nicht nur Eigenkapital, sondern auch die sogenannten Instandhaltungskosten dürfen Sie nicht unterschätzen. Zudem ist nicht garantiert, dass der Wert einer Wohnung immer steigt. Es gab auch schon Zeiten in Deutschland, in denen die Immobilienpreise stagnierten oder sogar fielen.

Investition in Wertpapiere

Im Vergleich zu den USA sind wir Deutschen noch recht zurückhaltend, wenn es darum geht, in Form von Aktien oder Fonds privat fürs Alter vorzusorgen. Doch Statistiken zeigen: Langfristige Investitionen in Aktien oder Fonds können durch Kursgewinne und Dividenden gut zur Altersvorsorge beitragen. Immer beliebter werden sogenannte ETFs (englisch: Exchange Traded Funds), in die man monatlich einen festen Betrag investiert. ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung eines Index - beispielsweise des deutschen DAX® - abbilden. Einer der bekanntesten und beliebtesten ETFs ist der MSCI World. Dabei handelt es sich um einen Aktienindex, der die Entwicklung von über 1.500 Aktien darstellt. Durchschnittlich bringt der MSCI World zwischen 8 und 9 % Rendite pro Jahr.

Doch wie bei allem, was Rendite bringen kann, gibt es natürlich auch hier Risiken. Was, wenn sich die Fonds zum Ende der Ansparphase bzw. zum Renteneintritt negativ entwickeln? Daher raten Fachleute dazu, das investierte Geld auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen, also zu diversifizieren.

Fondsgebundene Rentenversicherung

Diese Form der privaten Vorsorge wird immer öfter gewählt. Denn mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung haben Sie die Chance, von Wertentwicklungen der Kapitalmärkte auf der ganzen Welt zu profitieren. Allerdings gibt es im Gegensatz zur konventionellen Lebensversicherung bei der fondsgebundenen Rentenversicherung grundsätzlich keinen Garantiezins. Die Leistung richtet sich nach dem Wert der Fondsanteile am Ende der Vertragslaufzeit. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie den Rentenbeginn flexibel hinausschieben können, um ggf. auf eine ungünstige Kapitalmarktlage reagieren zu können. Zu Rentenbeginn haben Sie dann die Wahl: entweder eine monatliche Rente oder eine einmalige Auszahlung Ihres Kapitals.

Es gibt aber auch Anbieter, bei denen Sie eine flexible Garantie wählen können. Dann wird im Angebot auch eine garantierte Rente ausgewiesen. Wichtig: Diese Garantie greift nur zum Rentenbeginn und nicht bei Kündigung oder Beitragsfreistellung. Und manche Versicherer bieten auch ein sogenanntes Ablaufmanagement. Das bedeutet: Durch die monatliche Bewertung Ihrer individuellen Fondsauswahl schützen die Spezialisten des Versicherers Ihre Fondsanlage zum Ende der Laufzeit. Wird dabei der im Ablaufmanagement beobachtete Höchstwert z. B. um mehr als 10 % unterschritten, wird Ihr gesamtes Fondsguthaben in einen risikoarmen Fonds umgeschichtet. Zu diesen Anbietern in Deutschland gehört zum Beispiel die NÜRNBERGER Versicherung.

Ein weiterer, großer Vorteil der fondsgebundenen Rentenversicherung: Durch die Investition in Sachwerte gibt es bei Fonds keinen Wertverlust durch Inflation. Außerdem bieten Fonds in der Niedrigzinsphase im Vergleich zum Sparbuch attraktive Renditechancen. Und: Während der Vertragslaufzeit können Sie jederzeit Kapital entnehmen oder zuzahlen. Sie sind also flexibel.

Zur fondsgebundenen Rentenversicherung

Fondsgebundene Rentenversicherung

  • Lebensbegleitend flexibel: vom Abschluss bis zur Rente
  • Renditestark: große Auswahl erstklassiger Fonds
  • Individuell: Fondsauswahl und Zuzahlungen im Kundenportal erledigen

Diese Themen könnten Sie auch interessieren:

Beruf & Vorsorge

Ist eine fondsgebundene Rentenversicherung sinnvoll?

Ist die Vorsorge mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung für Sie empfehlenswert?

Mehr erfahren
Beruf & Vorsorge

Rente aufstocken: Ihre Möglichkeiten

Finden Sie heraus, wie Sie, je nach Lebenssituation, Ihre Rente aufstocken können.

Mehr erfahren
Beruf & Vorsorge

Ist die fondsgebundene Rente von der Steuer absetzbar?

Wie wird die fondsgebundene Rente versteuert und was müssen Sie bei der Steuererklärung beachten?

Mehr erfahren