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Was ist Rebalancing?

Definition und Bedeutung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Zeit können sich die Gewichtungen der Anlageklassen in einem Portfolio verschieben, was das Risiko erhöht
  • Rebalancing hilft, dieses Risiko zu minimieren, indem überperformende Anlagen verkauft und untergewichtete Klassen aufgestockt werden
  • Es gibt 2 Hauptmethoden: Rebalancing durch Kauf und Verkauf von Anlageklassen oder Cashflow-Rebalancing
  • Bei fondsgebundenen Rentenversicherungen wird das Rebalancing häufig automatisch durchgeführt

Was ist Rebalancing?

Rebalancing spielt eine zentrale Rolle im Portfoliomanagement. Es richtet sich an alle Anleger, die langfristig investieren und ihr Risiko effektiv steuern möchten. Über die Zeit können sich die einzelnen Bestandteile eines Portfolios unterschiedlich entwickeln - etwa, wenn Aktien deutlich stärker wachsen als Anleihen. Dadurch kann das ursprünglich festgelegte Verhältnis der Anlagen verschoben werden, was das Risiko im Portfolio erhöht oder den ursprünglichen Investmentplan verwässert.

Für viele Anleger ist Rebalancing daher ein wichtiges Werkzeug, um das Risiko im Griff zu behalten. Gleichzeitig stellt es sicher, dass das Portfolio weiterhin den persönlichen Zielen entspricht. Besonders in Zeiten starker Marktschwankungen kann ein Ungleichgewicht im Portfolio unerwünschte Folgen haben. Rebalancing hilft dabei, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die Balance zwischen Chance sowie Risiko zu wahren.

Durch das regelmäßige Anpassen der Gewichtung der einzelnen Anlageklassen profitieren sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren. Letztendlich trägt Rebalancing dazu bei, die ursprünglich gewählte Anlagestrategie beizubehalten, ohne dass der Anleger ständig den Markt überwachen muss.

Warum minimiert Rebalancing das Risiko?

Ohne regelmäßige Anpassungen können sich die Gewichtungen der einzelnen Anlageklassen durch Marktentwicklungen verschieben - zum Beispiel, wenn eine Anlageklasse wie Aktien besonders stark wächst, während Anleihen stagnieren. Dadurch wird das Portfolio ungewollt risikoreicher, da ein größerer Anteil in volatilere, riskantere Anlagen fließt.

Rebalancing reduziert dieses Risiko, indem es regelmäßig überperformende Anlagen verkauft und den Erlös in sichere oder untergewichtete Anlageklassen investiert. So bleibt das Verhältnis zwischen risikoreichen und stabileren Investitionen konstant. Dieser Prozess unterstützt eine langfristige Gleichgewichts-Anlagestrategie und schützt das Portfolio vor ungewollten Risiken.

Frau sitzt in einem Café und überprüft auf dem Handy Aktienkurse

Wie funktioniert Rebalancing?

Beim Rebalancing werden die einzelnen Anlageklassen eines Portfolios so angepasst, dass das ursprünglich festgelegte Verhältnis wiederhergestellt wird.

Anstatt eine gleichmäßige Verteilung anzustreben, orientiert sich das Rebalancing an der Strategie des Anlegers, der beispielsweise eine Verteilung von 70 % Aktien und 30 % Anleihen gewählt haben könnte. Diese Gewichtungen definieren nicht nur die Zusammensetzung des Portfolios, sondern auch dessen Risikoprofil.

Ein Beispiel für Rebalancing

Über die Zeit können die verschiedenen Anlageklassen unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Portfolio, das ursprünglich zu 70 % aus Aktien und zu 30 % aus Anleihen besteht, könnte durch eine starke Aktienperformance plötzlich einen Aktienanteil von 85 % aufweisen.

Dadurch würde das Risiko des Portfolios steigen, da Aktien in der Regel volatiler sind als Anleihen. Um das Risiko wieder auf das ursprünglich gewählte Niveau zu bringen, werden einige Aktien verkauft. Der Erlös wird dann in Anleihen investiert. Auf diese Weise kann die anfängliche Gewichtung der Anlageklassen wiederhergestellt werden - das Rebalancing ist abgeschlossen.

Portfolio rebalancen - 2 Möglichkeiten

Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten, ein Portfolio zu rebalancen:

  • Sie richten den Fokus auf die unterschiedlichen Anlageklassen - also zum Beispiel Aktien auf der einen und Anleihen auf der anderen Seite.
  • Sie berücksichtigen beim Rebalancing die Gewichtung innerhalb einer Anlageklasse. Also zum Beispiel bei ETFs: Hier würde eine 70:30-Aufteilung bedeuten, dass etwa 70 % in einen breit gestreuten, weltweit anlegenden ETF investiert werden. Und die anderen 30 % beinhalten z. B. ETFs, die sich ausschließlich auf Schwellenländer fokussieren.

Es gibt sogar die Möglichkeit, Rebalancing auf beiden Ebenen miteinander zu kombinieren. Das bedeutet auf Ebene der Anlageklasse Wertpapiere: Jeder Aktie oder jedem ETF im Portfolio wird eine bestimmte Gewichtung zugeordnet. Dabei wird auch ein Toleranzbereich festgelegt, innerhalb dessen sich die Werte bewegen dürfen. Das Rebalancing wird dann aktiv, sobald die Wertentwicklung diese Toleranz über- oder unterschreitet. In der Fachwelt spricht man hierbei von einem wertabhängigen Rebalancing.

Rebalancing-Methoden: Was ist der Unterschied?

Es gibt 2 gängige Ansätze, um ein Portfolio wieder auf die ursprünglich festgelegte Gewichtung zurückzuführen:

  • Rebalancing durch Kauf und Verkauf: Bei dieser Methode werden Anteile von Anlageklassen, die sich überdurchschnittlich entwickelt haben und dadurch einen überproportionalen Anteil im Portfolio eingenommen haben, verkauft. Die erzielten Erlöse werden dann in untergewichtete Anlageklassen reinvestiert. Auf diese Weise wird die ursprüngliche Aufteilung des Portfolios wiederhergestellt.
  • Cashflow-Rebalancing: Bei dieser Methode investieren Sie "frisches Geld" (also z. B. Ersparnisse) in jene Anlageklassen, die im Beobachtungszeitraum nicht so gut liefen und somit eine niedrigere Gewichtung als ursprünglich geplant hatten.

Das Cashflow-Rebalancing bietet im Vergleich zum Verkauf und Neukauf von Anlagen einige Vorteile. Ein wesentlicher Punkt ist, dass eigentlich nur der Sparplan (wenn es sich um ein ETF-Portfolio handelt) angepasst werden muss. Das bedeutet: Hierbei fallen in der Regel keine Gebühren an. Und im Unterschied zum Verkauf bzw. Kauf wird nur eine Transaktion vorgenommen. Zudem ist es auch aus steuerlicher Sicht sinnvoller, sich für das Cashflow-Rebalancing zu entscheiden. Schließlich werden keine Kursgewinne realisiert und somit sparen Sie sich die Kapitalertragssteuer.

Rebalancing-Intervall - was ist das?

Beim Rebalancing-Intervall handelt es sich um den Zeitrahmen, in dem das Portfolio wieder auf die ursprüngliche Gewichtung von Aktien, Anleihen und anderen Anlageklassen zurückgeführt wird. In der Praxis haben sich 3 Methoden etabliert:

1. Kalendermethode:
Hierbei steht ein fester Rhythmus im Vordergrund. Häufig wird das Rebalancing einmal pro Jahr durchgeführt. Es ist jedoch auch möglich, Anpassungen halbjährlich, vierteljährlich oder sogar monatlich vorzunehmen. Dabei sollten Sie allerdings beachten, dass jede Umschichtung potenzielle Transaktionskosten verursachen kann.

2. Bandmethode:
Vereinfacht ausgedrückt: Sie legen von vornherein fest, auf welchem Band sich die Schwankungen einer Anlageklasse bewegen dürfen. Beispiel: Sie bestimmen, dass z. B. ETFs in Ihrem ETF-Anleihen-Portfolio (Gewichtung 70:30) nicht mehr als 5 Prozentpunkte nach oben oder unten abweichen dürfen. Das heißt also konkret, dass die ETFs nie weniger als 65 % bzw. mehr als 75 % Gewicht am Gesamtportfolio haben sollten. Das gilt dann natürlich auch entsprechend für die Anleihen.

3. Kalender- und Bandmethode miteinander kombinieren:
Bei dieser Kombi-Methode wird innerhalb eines festgelegten Zeitraums lediglich dann umgeschichtet, wenn eines der Bänder betroffen ist. Zum Beispiel ist es möglich, einmal pro Jahr zu einem bestimmten Zeitpunkt (den man zuvor festgelegt hat) die Gewichtung des Portfolios zu überprüfen. Gibt es Abweichungen, wird das Rebalancing durchgeführt. Ansonsten reicht es aus, bis zum nächsten Stichtag zu warten.

Rebalancing und private Altersvorsorge

Bei der privaten Altersvorsorge spielt Rebalancing eine entscheidende Rolle für den langfristigen Anlageerfolg. Insbesondere bei fondsgebundenen oder ETF-Rentenversicherungen ist das Rebalancing häufig automatisiert. Der Versicherer überwacht die Entwicklungen der Fondsanteile im Vertrag und stellt sicher, dass das Verhältnis der Anlageklassen (z. B. Aktien und Anleihen) regelmäßig wiederhergestellt wird. Wenn beispielsweise der Aktienanteil durch Kursgewinne stark gestiegen ist, verkauft der Versicherer einen Teil der Aktien und investiert in weniger riskante Anleihen oder alternative sichere Anlagen, um das vereinbarte Risikoprofil zu erhalten.

Durch das Rebalancing bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung bleibt der Kunde in seiner Anlagestrategie konstant, ohne sich aktiv um die Anpassung des Portfolios kümmern zu müssen.

Häufige Fragen zum Thema Rebalancing

Hier geht es um das Anpassen der Gewichtung verschiedener ETFs in einem Portfolio, um die ursprüngliche Anlagestrategie beizubehalten. Im Lauf der Zeit können sich die Werte der ETFs unterschiedlich entwickeln, wodurch das Risikoprofil des Portfolios verändert wird. Wir haben es hier also nur mit einer Anlageklasse zu tun.

Dynamisches Rebalancing ist eine flexible Methode zur Anpassung eines Portfolios, bei der die Anlageklassen nicht nach einem festen Zeitplan umgeschichtet werden, sondern auf Basis bestimmter Marktentwicklungen. Es wird nur dann eingesetzt, wenn die Gewichtungen der Anlageklassen außerhalb eines vorher festgelegten Toleranzbereichs fallen. Diese Methode ermöglicht eine reaktionsschnelle Anpassung des Portfolios an Marktbewegungen, um das Risiko besser zu steuern.

Rebalancing dient primär der Risikosteuerung, indem es risikoreiche Anlagen reduziert. Bei Umschichtungen innerhalb derselben Anlageklasse (also etwa bei ETFs) kann jedoch auch die Rendite gesteigert werden. Studien zeigen, dass Rebalancing-Strategien im Vergleich zu Buy-and-Hold-Strategien zu einer besseren risikobereinigten Performance, geringeren Verlusten und niedrigeren Schwankungen führen.

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