Kundenportal - Login
Eine Hand steckt ein Schild mit der Aufschrift "GLUTENFREI" in ein Brot bei einer Bäckerei

Zöliakie erkennen und behandeln.

Von Symptomen bis zur Therapie: Das müssen Sie über Glutenunverträglichkeit wissen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Verzehr von Gluten zu einer Entzündung im Dünndarm führt
  • Die einzige wirksame Behandlung besteht in einer lebenslangen, strikt glutenfreien Diät, um Symptome zu lindern und Schäden zu vermeiden
  • Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen
  • Die Diagnose ist mithilfe eines Bluttests und einer Untersuchung des Dünndarms möglich

Wussten Sie, dass bis zu 90 % der Betroffenen nichts von ihrer Zöliakie-Erkrankung wissen? Im Durchschnitt dauert es 4 Jahre, bis die Krankheit erkannt wird, weil die Symptome so unterschiedlich und schwer zuzuordnen sind. Die Folge: Viele Menschen leben jahrelang mit Beschwerden, ohne die Ursache zu kennen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, woran Sie Zöliakie erkennen können, welche Ursachen der Erkrankung zugrunde liegen und wie die Diagnose gestellt wird.

Mutter und Tochter betrachten lächelnd die Auslage in einer Bäckerei

Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem auf das in vielen Getreidesorten enthaltene Gluten überreagiert. Diese Reaktion führt zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut, die langfristig die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen kann.

Ausgelöst wird die Erkrankung offenbar durch das Zusammenspiel verschiedener genetischer und äußerer Einflüsse.

Ursachen und Risikofaktoren

  • Genetische Faktoren: Menschen, die bestimmte Gene in sich tragen, haben ein höheres Risiko, Zöliakie zu entwickeln. Tatsächlich sind etwa 95 % der Betroffenen Träger der Gene HLA-DQ2 oder HLA-DQ8. Diese Gene sind verantwortlich dafür, dass das Immunsystem auf Gluten, ein in Weizen, Roggen und Gerste enthaltenes Eiweiß, überempfindlich reagiert und Entzündungen im Dünndarm auslöst. Aber nicht jeder, der diese Gene hat, erkrankt auch an Zöliakie.
  • Risikofaktoren wie Infektionen und Ernährung: Neben der genetischen Veranlagung gibt es noch andere Ursachen, die Zöliakie begünstigen und auslösen können. So deuten Studien darauf hin, dass bestimmte Infektionen, insbesondere in der frühen Kindheit, als Auslöser fungieren können. Auch die Art und Weise, wie und wann Gluten in die Ernährung eingeführt wird, könnte einen Einfluss haben.
  • Möglicher Auslöser Stress: Ein weiterer Faktor, der möglicherweise zur Entwicklung von Zöliakie beiträgt, ist Stress. Sowohl körperlicher als auch emotionaler Stress kann das Immunsystem beeinflussen und könnte den Ausbruch der Krankheit begünstigen. Bei einigen Betroffenen tritt Zöliakie erstmals nach einer stressreichen Lebensphase auf, was vermuten lässt, dass Stress als Trigger wirken kann.

Die genauen Ursachen für Zöliakie sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Und genau das erschwert häufig die Prävention und Diagnose der Krankheit.

Unterschied: einfache Glutenunverträglichkeit und Weizenallergie

Bei einer einfachen Glutenunverträglichkeit haben Betroffene zwar Beschwerden nach dem Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel, es entstehen aber keine Entzündungen oder Schäden im Darm. Während Zöliakie lebenslang besteht, kann eine Glutenunverträglichkeit zeitlich begrenzt auftreten.

Bei der Weizenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Eiweiße im Weizen. Das kann zwar zu allergischen Reaktionen führen, greift jedoch ebenfalls die Darmschleimhaut nicht an.

Symptome der Zöliakie

Zöliakie kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern, die sich je nach Person stark unterscheiden können. Grob lassen sich die Symptome in 2 Hauptkategorien unterteilen: typische und atypische Beschwerden.

Typische Symptome

  • Bauchschmerzen und Blähungen: Ein häufiges Anzeichen, das besonders nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln auftritt.
  • Durchfall oder Verstopfung: Beide Symptome können auftreten und wechseln sich oft ab.
  • Gewichtsverlust: Insbesondere bei Erwachsenen kann ungewollter Gewichtsverlust ein Hinweis auf Zöliakie sein.

Atypische Symptome

  • Hautausschlag: Die seltene Hauterkrankung "Dermatitis herpetiformis Duhring" kann brennenden Juckreiz, Ausschlag, Hautrötungen oder Bläschen hervorrufen.
  • Müdigkeit und Erschöpfung: Viele Betroffene fühlen sich ständig müde und abgeschlagen - ohne einen erkennbaren Grund.
  • Depressionen und Stimmungsschwankungen: Zöliakie kann auch das Nervensystem betreffen und so psychische Symptome hervorrufen.
  • Blutarmut (Anämie): Ein häufiger Mangel an Eisen, der zu ständiger Müdigkeit und Blässe führen kann.

Unterschiede bei Kindern und Erwachsenen

Die Symptome von Zöliakie können auch je nach Alter variieren:

  • Kinder: Bei ihnen äußert sich die Krankheit oft in Form von Wachstums- und Reifeverzögerungen sowie einem aufgeblähten Bauch. Zudem können Appetitlosigkeit, Erbrechen und Verhaltensänderungen wie Reizbarkeit auftreten.
  • Erwachsene: Bei ihnen treten häufiger atypische Symptome auf, die schwerer zuzuordnen sind, wie beispielsweise unerklärliche Müdigkeit. Die klassische Symptomatik mit Durchfall und Bauchschmerzen ist bei Erwachsenen seltener.

Diagnose von Zöliakie

Durch die Vielfalt an Symptomen und deren Unspezifität ist die Diagnose von Zöliakie oft eine echte Herausforderung. Um die Krankheit zuverlässig zu erkennen, sind mehrere Schritte notwendig:

Bluttests und Antikörpernachweis

Der erste Schritt zur Diagnose von Zöliakie ist in der Regel ein Bluttest. Dabei wird überprüft, ob bestimmte Antikörper vorhanden sind, die typisch für Zöliakie sind. Insbesondere die sogenannten Transglutaminase-IgA-Antikörper und Endomysium-Antikörper sind in der Regel erhöht, wenn eine Zöliakie vorliegt. Ein positiver Befund weist auf eine Immunreaktion gegen Gluten hin und macht eine weitere Abklärung notwendig.

Dünndarmbiopsie

Um die Diagnose zu bestätigen, wird häufig eine Dünndarmbiopsie durchgeführt. Hierbei wird eine kleine Gewebeprobe aus dem Dünndarm entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Typische Zeichen für Zöliakie sind eine Entzündung der Darmschleimhaut und eine Rückbildung der Dünndarmzotten, die für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind. Diese Untersuchung ist besonders wichtig, da sie hilft, die Diagnose abzusichern, insbesondere wenn die Bluttests allein nicht eindeutig sind.

Zöliakie-Selbsttests: Möglichkeiten und Grenzen

Seit einigen Jahren gibt es auch Selbsttests auf Zöliakie, die man zu Hause durchführen kann. Diese Tests funktionieren ähnlich wie die Bluttests beim Arzt und weisen bestimmte Antikörper nach. Allerdings haben diese Selbsttests ihre Grenzen: Sie können zwar einen ersten Hinweis geben, ersetzen aber nicht die genaue Diagnostik durch einen Arzt. Insbesondere wenn ein Selbsttest positiv ausfällt, sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung folgen, um die Diagnose zu bestätigen und mögliche Komplikationen auszuschließen.

Behandlung und Leben mit Zöliakie

Die Diagnose Zöliakie stellt das Leben der Betroffenen oft grundlegend auf den Kopf. Denn heilbar ist die Autoimmunerkrankung nicht. Um Beschwerden zu lindern und langfristige Schäden zu vermeiden, muss die Ernährung konsequent angepasst werden.

Lebenslange glutenfreie Diät als einzige Therapie

Die einzige bisher bekannte und wirksame Behandlung bei Zöliakie ist eine strikte, lebenslange glutenfreie Diät. Das bedeutet, dass sämtliche Lebensmittel, die Gluten enthalten, vollständig gemieden werden müssen. Dazu gehören alle Produkte aus Weizen, Roggen, Gerste und verwandten Getreidesorten. Schon kleinste Mengen Gluten können bei Betroffenen starke Beschwerden hervorrufen und die Darmschleimhaut schädigen. Ein konsequenter Verzicht auf Gluten führt jedoch in den meisten Fällen dazu, dass sich die Symptome schnell bessern und die Darmschleimhaut sich erholen kann.

Den Alltag mit Zöliakie meistern

Anfangs kann der Alltag mit Zöliakie herausfordernd sein, insbesondere beim Essen und Einkaufen. Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten verstecktes Gluten, weshalb das gründliche Lesen von Zutatenlisten unerlässlich ist. Glücklicherweise gibt es mittlerweile eine Vielzahl von glutenfreien Produkten, die den Betroffenen eine abwechslungsreiche Ernährung ermöglichen. Auch beim Ausgehen und beim Restaurantbesuch ist Vorsicht geboten. Zwar bieten viele Restaurants mittlerweile glutenfreie Optionen an. Trotzdem sollte man im Vorfeld nachfragen und sicherstellen, dass keine Kreuzkontamination mit glutenhaltigen Lebensmitteln stattfindet.

Forschung zu Medikamenten, die Zöliakie mildern könnten

Die Forschung zu Zöliakie schreitet stetig voran, und es gibt Hoffnung, dass in Zukunft auch andere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen könnten. Aktuell werden verschiedene Ansätze erforscht, darunter Medikamente, die die Immunreaktion auf Gluten abschwächen, oder Enzyme, die Gluten im Darm abbauen, bevor es eine Reaktion auslöst. Obwohl diese Medikamente noch nicht marktreif sind, machen sie Betroffenen Hoffnung, in der Zukunft möglicherweise weniger streng auf die Ernährung achten zu müssen. Bis es jedoch so weit ist, bleibt die glutenfreie Diät die einzige wirksame Therapie.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Beitragsstabilität
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

Diese Themen könnten Sie auch interessieren:

Beruf & Vorsorge

Bipolare Störung: Symptome und Ursachen

Alles über die psychische Erkrankung der bipolaren Störung.

Mehr erfahren
Beruf & Vorsorge

Mentale Gesundheit: Bedeutung, Ursachen und Prävention

Wie Sie Ihr Wohlbefinden fördern können.

Mehr erfahren
Gesundheit & Freizeit

Magnesiummangel: Symptome, Maßnahmen und Folgen

Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff für den gesamten Körper.

Mehr erfahren