Geflutete Keller, zerstörte Häuser und teure Renovierungsarbeiten sind oft die traurige Bilanz nach einem Hochwasser. Hier lesen Sie Tipps, was jeder Einzelne tun kann, um sich zu schützen.
Hochwasserschutz:
Wie Sie sich effektiv gegen Überschwemmung schützen können.
Wer zahlt bei Hochwasser?
Reißende Wassermassen, zerstörte Häuser, verschlammte Wohnungen - die schweren Hochwasser der vergangenen Jahre haben dramatische Bilder in unsere Köpfe gebrannt - und Schäden in Milliardenhöhe verursacht.
Staat und Kommunen können schlimmere Schäden durch den kontinuierlichen Ausbau und die Verbesserung des Hochwasserschutzes verhindern. Hierzu gehören unter anderem das Errichten und Erhöhen von Deichen, der Bau von Schutzwänden, die Anschaffung mobiler Schutzeinrichtungen und das Anlegen von Überschwemmungsflächen entlang Flüssen und Rückhaltebecken in Tälern.
Jedoch sollte man sich nicht allein auf die staatliche Unterstützung verlassen. Seit 1. Juli 2019 gibt es in Bayern keine finanzielle Soforthilfe mehr, wenn Schäden versicherbar gewesen wären. Hiervon ausgenommen sind nur Härtefälle, die keine Versicherung bekommen. Andere Bundesländer denken bereits über ähnliche Pläne nach. Sie sollten sich deshalb bestmöglich selbst vor dem Hochwasser schützen.
Die NÜRNBERGER bietet in ihrer Wohngebäudeversicherung auch einen umfassenden Schutz gegen Elementarschäden an.
Schutzmaßnahmen für überschwemmungsgefährdete Häuser
- Druckwasserdichte Türen, Fenster und Dämmbalkensysteme einbauen oder wasserdichte Sperrholzplatten für den Notfall bereithalten
- Sogenannter Sperrputz schützt die Außenwände gegen durchsickerndes Wasser
- Keller sollten abgedichtet sein und im Notfall schnell ausgeräumt werden können
- Öl- und Flüssiggastanks durch Verankerungen gegen Umkippen und Auslaufen sichern
- Rückstausicherungen in die Abflussleitungen einbauen - denn die sorgen dafür, dass das ansteigende Kanalisationswasser nicht in die Häuser gedrückt wird
- Elektrische Geräte, die nass werden könnten, unbedingt ausstecken
- Das Auto dort parken, wo kein Hochwasser zu erwarten ist
- Notfallausrüstung bereithalten (z. B. Gummistiefel, Schwimmwesten, Kerzen, Campingkocher und Lebensmittelvorräte)
Welche Versicherung greift bei Hochwasser?
Kfz-Versicherung
Bei Hochwasser sind oft nicht nur Häuser und Wohnungen betroffen, auch an Ihrem Fahrzeug kann durch Hochwasser ein erheblicher Schaden entstehen. Die Schäden an Ihrem Fahrzeug werden von Ihrer Autoversicherung übernommen. Voraussetzung hierfür ist lediglich eine Teilkaskoversicherung.
Hausratversicherung
Bei einer Überschwemmung werden nicht nur Häuser sondern auch die Einrichtung schwer beschädigt. Bewohner von gefährdeten Gebieten werden Zeugen, wie ihre Wohnungseinrichtung durch das reißende Wasser zerstört wird.
Eine einfache Hausratversicherung reicht nicht aus, um sich vor Hochwasser zu schützen. Hier ist es notwendig, eine zusätzliche Elementarschadenversicherung abzuschließen, um auch Ihre Wohnungseinrichtung finanziell abzusichern.
Wohngebäudeversicherung
Bei einem Hochwasser dringt das Wasser in poröse Materialien, Hohlräume und Öffnungen. Die Bausubstanz nimmt hierdurch großen Schaden. Zurück bleiben durchnässte und verschlammte Decken, Fußböden und Wände.
Doch auch hier reicht eine einfache Wohngebäudeversicherung nicht aus. Es muss ein Schutz vor Elementarschäden eingeschlossen werden, um gegen die Gefahr eines Hochwassers gewappnet zu sein.
Kein Ende der Hochwassergefahr in Sicht
Die Hochwassergefahr ist alles andere als gebannt, sondern wird in Zukunft sogar noch steigen. Ein Grund dafür ist sicherlich in der fortschreitenden Klimaerwärmung zu sehen. So ergaben Untersuchungen des Umweltbundesamts, dass mittlere Hochwasser bis 2050 um etwa 40 bis 50 % zunehmen werden.
Wer ist besonders durch Hochwasser gefährdet?
Grundsätzlich sind alle besonders gefährdet, die neben fließenden Gewässern wohnen. Aber auch Hausbesitzer, deren Immobilie gar nicht in Flussnähe steht, können von einem Hochwasser überrascht werden - z. B. wenn das Wasser nach Starkregen nicht schnell genug abfließt. Damit Versicherer bei der Kalkulation des Versicherungsbeitrags besser einschätzen können, wie gefährdet Ihr Haus ist, verwenden sie das sogenannte ZÜRS-System.
Was ist die ZÜRS-Zone?
Das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS) teilt sämtliche Regionen in Deutschland in 4 Gefährdungsklassen ein. Selbst in der höchsten Gefahrenzone 4 ist unter bestimmten Bedingungen eine private Absicherung gegen Elementarschäden möglich. Verlassen Sie sich also nicht auf staatliche Hilfe, sondern sprechen Sie Ihren Versicherungsberater darauf an!
Wohnen Sie in einem gefährdeten Gebiet, müssen Sie mit Überschwemmungen rechnen, wenn:
- es kurzzeitig stark und kräftig regnet.
- über einen längeren Zeitraum großflächiger Dauerregen niedergeht.
- Schnee besonders schnell schmilzt.
- der Boden durch vorherige Regenfälle bereits gesättigt ist.
- Regen auf gefrorene Böden fällt.