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Die Dachrinne eines Hauses läuft über, weil es sehr stark regnet

Starkregen: Schutz und Vorsorge.

Erfahren Sie alles über die neuen Gefährdungsklassen und wie Sie Ihr Heim und Eigentum gegen Elementarschäden absichern.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei Starkregen handelt es sich um außergewöhnlich große Niederschlagsmengen innerhalb kürzester Zeit
  • Starkregen kann überall auftreten, Überschwemmungen verursachen und dadurch immense Schäden an Gebäuden und Infrastruktur anrichten
  • Eine Elementarversicherung im Rahmen der Wohngebäude- bzw. Hausratversicherung schützt Sie finanziell gegen Schäden durch von Starkregen verursachte Überschwemmungen
  • 3 Starkregen-Gefährdungsklassen zeigen an, wie hoch das Risiko für Überschwemmungen durch Starkregen am jeweiligen Standort ist

Starkregen: Definition

Starkregen überrascht uns immer öfter mit seiner Wucht und hinterlässt durch Überschwemmungen eine Spur der Verwüstung an Gebäuden und in unseren Städten. Doch was genau verstehen wir unter Starkregen?

Während normaler Regen über längere Zeiträume gleichmäßig fällt und meist gut von der Erde aufgenommen oder abgeleitet werden kann, bezeichnet Starkregen eine extreme Niederschlagsmenge, die innerhalb kurzer Zeit fällt. Konkret sprechen Meteorologen von Starkregen, wenn mehr als 15 Liter pro Quadratmeter in weniger als einer Stunde niedergehen. Diese intensiven Regenfälle überfordern die Entwässerungssysteme und können zu Überschwemmungen, Erdrutschen sowie umfangreichen Schäden an Häusern und Infrastruktur führen.

Gefahren durch Starkregen

Die verheerenden Bilder aus dem Ahrtal in Rheinland-Pfalz im Juli 2021 sind vielen im Gedächtnis geblieben: Vom 14. auf den 15. Juli kam es in Teilen Deutschlands zu extremen Unwettern mit Starkregen. In einem kurzen Zeitfenster von 10 bis 18 Stunden prasselten mehr Wassermassen auf Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz herab als normalerweise im gesamten Monat Juli. Die Folge: Sturzfluten und massive Überschwemmungen, Schäden in Milliardenhöhe und über 180 Tote.

Gefahren für Gebäude und Infrastruktur

Auch wenn Unwetter mit Starkregen in der Regel ein geringeres Ausmaß als die "Jahrhundertflutkatastrophe 2021" haben, so stellen sie dennoch eine ernstzunehmende Bedrohung für Gebäude und die Infrastruktur dar.

  • Direkte Gefahren umfassen Überschwemmungen, das Eindringen von Wasser in Gebäude, die Beschädigung von Fundamenten und die Überlastung von Entwässerungssystemen
  • Indirekte Gefahren durch starken Regen sind unter anderem die Unterbrechung von Verkehr und Versorgungsdiensten, die Zunahme von Feuchtigkeit und Schimmel in Gebäuden sowie die Beeinträchtigung der Bodenstabilität, die zu Erdrutschen führen kann
Mann mit Atemschutz schaut sich schimmelnde weiße Wand an

Langfristige Auswirkungen von Starkregen auf die Bausubstanz und den Grundwert

Die langfristigen Auswirkungen von Starkregen auf Gebäude und Grundstücke können gravierend sein. Die ständige Bedrohung durch Wasser führt nicht nur zu einem erhöhten Wartungs- und Instandhaltungsbedarf, sondern kann auch die Bausubstanz nachhaltig schwächen. Feuchtigkeit und Schimmelbildung beeinträchtigen die Wohnqualität und können gesundheitsschädlich sein. Zudem kann die wiederkehrende Gefahr von Überschwemmungen den Wert von Immobilien mindern, da potenzielle Käufer die Risiken und die Notwendigkeit zusätzlicher Versicherungen scheuen.

Vorsorgen gegen Schäden durch Starkregen - praktische Tipps:

Um Ihr Zuhause vor den zerstörerischen Auswirkungen von Starkregen zu schützen, sind sowohl präventive Maßnahmen als auch bauliche Anpassungen unerlässlich. Hier einige Tipps, wie Sie Ihr Heim effektiv gegen Wassermassen wappnen und potenzielle Schäden und die damit verbundenen Kosten erheblich reduzieren:

Regelmäßige Wartung ist das A und O

Halten Sie Dachrinnen und Abflüsse frei von Laub und Schmutz, um einen freien Wasserabfluss zu gewährleisten. Die Installation von Rückstauklappen kann zudem verhindern, dass Abwasser bei Überflutungen zurück ins Haus fließt. Haben Sie sich in dem Zusammenhang schon einmal die Entwässerungssatzung Ihrer Kommune angesehen? Diese ist online abrufbar und gibt z. B. Auskunft darüber, ob Sie sogar verpflichtet sind, eine Rückstauvorrichtung zu installieren.

Anlegen von Regenwasserrückhaltebecken

Diese fangen das Wasser temporär auf und lassen es kontrolliert abfließen, um Überlastungen der Kanalisation zu vermeiden.

Gebäudeschutz gezielt verstärken

Erhöhen Sie Eingangsbereiche und sichern Sie Kellerfenster sowie -türen mit wasserdichten Materialien. Hochwasserschutzbarrieren bieten zusätzlichen Schutz für Türen und Fenster im Erdgeschoss.

Landschaftsgestaltung nutzen

Passen Sie die Außengestaltung Ihres Grundstücks an, um Wasser effektiv vom Gebäude wegzuleiten. Hangbefestigungen, Gräben oder eine durchdachte Gartenplanung können hierbei helfen.

Der Gesamtverband der Deut­schen Versicherungswirtschaft (GDV) hat übrigens eine krea­tive Lösung gefunden, wie Sie sich und Ihre Wohnung vor den Fol­gen von Starkregen schützen kön­nen: zum Video "Lieber abgesichert absaufen!"

So sichern Sie sich finanziell gegen Starkregen ab

Starkregen hat durch Überschwemmungen in den vergangenen 20 Jahren bundesweit Schäden von über 12 Milliarden EUR an Wohngebäuden verursacht. Seit 2002 traf es statistisch jedes 10. Wohngebäude in Deutschland. Vollgelaufene Keller oder Erdgeschosse können Häuser bis zur Unbewohnbarkeit beschädigen. Selbst als Bewohner höherer Stockwerke können Sie betroffen sein. Denn bei Stromausfall oder ausgelaufenem Heizöltank im Keller plus Rückstau aus der Kanalisation können Sie auf Dauer nicht in Ihrer Wohnung bleiben.

Die Statistiken zeigen, dass mittlerweile die Gefahr, durch Wasser in Not zu geraten, größer ist als durch Feuer. Trotzdem sind laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nur gut die Hälfte der Gebäude in Deutschland gegen Naturgefahren wie Hochwasser, Starkregen und Überschwemmung versichert. Doch mit welcher Versicherung ist man bei Starkregen auf der sicheren Seite?

Unterschied zwischen Wohngebäude­versicherung und Elementarschaden­versicherung

  • Wohngebäudeversicherung: Nahezu jeder Hausbesitzer hat eine Wohngebäudeversicherung. Mit ihr sind u. a. Schäden am Gebäude durch Brand, Blitz­schlag, Explosion, Implosion, Sturm, Hagel und Leitungswasser infolge Rohrbruchs versichert - auch durch Frost. Gleiches gilt für die Hausratversicherung, mit der Eigentümer oder Mieter den Inhalt des Hauses oder der Wohnung absichern können. Bei schlimmen Unwettern mit Überschwemmungen nach Starkregen ist das jedoch nicht genug.
  • Elementarschadenversicherung: Schutz vor Schäden durch Überschwemmungen, Stürme und Unwetter bietet eine Elementarschaden­versicherung. Sie gibt es nicht als eigenständige Versicherung, sondern kann als Zusatzbaustein zur Wohngebäude- und Hausratversicherung abgeschlossen werden. Da im Fall eines Schadens Staatshilfen normalerweise nur in einzelnen Härtefällen geleistet werden, ist es angesichts zunehmender Extremwetterereignisse sinnvoll, seinen Versicherungsschutz um die weiteren Naturgefahren zu ergänzen. So ist das Heim nicht nur gegen Regenfluten, sondern auch beispielsweise gegen anderes Hochwasser und Schäden durch Erdrutsch, Erdsenkung oder Schneedruck sowie Lawinen bestens geschützt.

Gefährdungsklassen beim Starkregen und ihre Bedeutung

Nicht alle Häuser in Deutschland sind dem gleichen Hochwasser- oder Überschwemmungsrisiko ausgesetzt. Wie hoch das Risiko von Naturgefahren in den unterschiedlichen Regionen tatsächlich ist, können die deutschen Versicherer mithilfe des Zonierungssystems "ZÜRS Geo" für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen einschätzen. Dieses Geoinformationssystem wurde 2021 um 3 Starkregen-Gefährdungsklassen ergänzt. Damit kann noch besser bewertet werden, welches Gebäude in welchem Ausmaß von extremen Niederschlägen bedroht ist. Für die Einstufung in die jeweilige Gefährdungsklasse kommt es auf den Standort des Gebäudes an.

Die 3 Starkregen-Gefährdungsklassen:

  • Gefährdungsklasse 1 (geringeres Risiko): Gebäude liegt auf einer Kuppe oder am oberen Bereich eines Hangs
  • Gefährdungsklasse 2 (mittleres Risiko): Gebäude liegt in der Ebene oder im unteren/mittleren Bereich eines Hangs, aber nicht in der Nähe eines Bachs
  • Gefährdungsklasse 3 (hohes Risiko): Gebäude liegt im Tal oder in der Nähe eines Bachs

Diese Zuordnung hilft den Versicherern, die Beiträge für die Elementarschadenversicherung noch individueller für ihre Kunden zu kalkulieren. Ein Beispiel: Steht ein Haus in einer Senke, ist die Gefahr sehr groß, dass sich darin nach einer Überschwemmung durch Starkregen das Wasser sammelt und länger steht. Und umso höher ist auch der zu erwartende Schaden.

Umgekehrt bedeutet eine geringere Gefährdungsklasse aber nicht, dass hier kein Starkregenrisiko besteht. Denn die letzten Jahre haben gezeigt: Die Zahl der extremen Unwetter nimmt kontinuierlich zu. Und Überschwemmungen infolge von starken Regenfällen können überall enorme Schäden anrichten - auch in höher gelegenen Regionen und in größerer Entfernung zu Gewässern.

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