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Mann begutachtet mit einer Kamera das Wasser in einem Wohnraum

Wasser im Keller - was tun?

Wie Sie Wasserschäden vorbeugen, bekämpfen und sich effektiv absichern können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Häufige Ursachen für Wasser im Keller sind eindringendes Grundwasser, Überschwemmungen durch Starkregen, Rohrbrüche oder bauliche Mängel
  • Regelmäßige Wartung und Optimierung der Kellerabdichtung, Installation von Rückstausicherungen und Drainagesystemen sowie die Überprüfung von Rohrleitungen können helfen, Wasserschäden zu verhindern
  • Prüfen Sie, ob Ihre Hausrat- und Wohngebäudeversicherung auch mögliche Elementarschäden eingeschlossen hat

Wenn Wasser unerwartet in den Keller drückt, ist das für jeden Hausbesitzer oder Mieter eine stressvolle Erfahrung. Ob durch Starkregen, Grundwasser oder einen Rohrbruch verursacht - die Folgen können gravierend sein. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Ursachen zu Wasserschäden im Keller führen können, wie Sie solche Vorfälle präventiv vermeiden und was im Notfall zu tun ist. Zusätzlich erklären wir, inwiefern Versicherungen Schutz bieten und beantworten häufig gestellte Fragen rund um das Thema Wasser im Keller.

Wasser im Keller: häufige Ursachen

Das Eindringen von Wasser in den Keller kann vielfältige Ursachen haben, die oft schwer zu erkennen sind. Die häufigsten Gründe sind:

  • Grundwasser:
    Vor allem nach Starkregen kann Grundwasser durch die Bodenplatte oder die Wände in den Keller eindringen. Besonders in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel ist dies ein verbreitetes Problem.
  • Starkregen:
    Extremer Niederschlag führt oft dazu, dass die Kanalisation das Wasser nicht schnell genug abführen kann, wodurch es zurück in den Keller gedrückt wird.
  • Rohrbrüche:
    Defekte oder alte Wasserleitungen und Abwasserrohre können brechen und so Wasser in den Keller leiten.
  • Bauliche Mängel:
    Undichte Stellen in der Kellerabdichtung oder Risse in den Wänden ermöglichen, dass Feuchtigkeit eindringt. Besonders kritisch sind die Übergänge von Bodenplatte zu den Kellerwänden.
Zwei Menschen mit Gummiestifeln stehen in einem Zimmer in einer großen Pfütze

Wichtige Präventions­maßnahmen

Gezielte Präventionsmaßnahmen können helfen, dass Wasser erst gar nicht in den Keller eindringt. Hier sind einige wichtige Schritte, die Hausbesitzer ergreifen können:

  • Abdichtungen verbessern:
    Überprüfen Sie die Kellerabdichtung regelmäßig und halten Sie sie instand. Besonders wichtig ist die Abdichtung gegen Grundwasser von innen, um Feuchtigkeit und Wassereintritt durch die Wände und die Bodenplatte zu verhindern.
  • Rückstausicherungen installieren:
    Um bei Starkregen ein Rückstauen des Wassers aus der Kanalisation zu verhindern, ist die Installation von Rückstausicherungen empfehlenswert. Diese verhindern, dass Wasser über die Abflüsse zurück in den Keller drückt.
  • Regelmäßige Wartung von Rohrleitungen:
    Um Wasserschäden durch Rohrbrüche zu vermeiden, sollten Wasserleitungen und Abwassersysteme regelmäßig auf Risse und Ermüdungserscheinungen überprüft werden.
  • Drainagesysteme optimieren:
    Ein gut funktionierendes Drainagesystem kann überschüssiges Wasser effektiv umleiten. Dies ist besonders wichtig in Gebieten, die anfällig für Grundwasser im Keller nach Starkregen sind.
  • Bauliche Maßnahmen prüfen:
    Bei Neubauten oder Sanierungen sollten Sie den Kellerwasserschutz besonders beachten. Wasserdichte Materialien und konstruktive Lösungen wie eine tiefere Setzung der Bodenplatte können langfristig vor Feuchtigkeit schützen.

Mit diesen Maßnahmen können Hausbesitzer das Risiko von Wasserschäden im Keller signifikant reduzieren und so langfristig ihre Immobilie schützen.

Erste Schritte bei Wasserschaden im Keller

Sobald Wasser im Keller entdeckt wird, ist schnelles Handeln gefordert, um Schäden zu minimieren und die Sicherheit zu gewährleisten. So reagieren Sie im Ernstfall richtig:

1. Strom- und Wasserversorgung abschalten:

Um elektrische Unfälle zu vermeiden, sollten Sie sofort die Stromversorgung im betroffenen Bereich abschalten. Auch die Hauptwasserzufuhr sollte gestoppt werden, falls der Wassereintritt durch einen Rohrbruch verursacht wurde.

2. Wasser entfernen:

Entfernen Sie das eingedrungene Wasser so schnell wie möglich, um weitere Schäden zu vermeiden. Ist das Wasser allerdings ölverschmutzt, müssen Sie Fachleute hinzuziehen und das Wasser darf nicht eigenständig irgendwo hineingeleitet werden. Für kleinere Mengen kann ein Nasssauger verwendet werden. Bei größeren Wassermengen sollte ein professioneller Wasserschaden-Sanierungsdienst kontaktiert werden. Im Fall eines Rohrbruchs sollten Sie sofort den Haupthahn abdrehen.

3. Notdienst kontaktieren:

Bei größeren Wassereintritten oder wenn die Ursache nicht sofort identifiziert werden kann, ist es ratsam, einen Notdienst zu rufen. Fachleute können helfen, die Ursache schnell zu finden und effektive Lösungen zur Schadenbegrenzung vorschlagen. Bei steigenden Wassermassen hilft die Feuerwehr, den Keller auszupumpen.

4. Fenster und Türen abdichten:

Silikon sowie Sandsäcke und wasserfeste Sperrholzplatten vor den Fenstern und Türen können von außen eindringendes Wasser stoppen.

5. Hausrat retten:

Soweit möglich, bringen Sie Möbel und im Keller gelagerte Gegenstände in höher gelegene Etagen.

ABER: Sollte das Wasser schnell steigen, betreten Sie den Keller nicht, um Ihren Hausrat zu retten. Ihr Leben und Ihre Gesundheit gehen vor!

6. Dokumentation des Schadens:

Fotografieren Sie den Schadenbereich, um ihn für Versicherungsansprüche zu dokumentieren. Halten Sie fest, welche Bereiche und Gegenstände betroffen sind und informieren Sie unverzüglich Ihre Versicherung über den Schaden.

7. Lüften und trocknen:

Um Schimmelbildung zu vermeiden, ist es wichtig, den betroffenen Bereich gut zu lüften und zu trocknen. Stellen Sie, wenn möglich, Heizlüfter oder Entfeuchter auf, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu ziehen.

Versicherungsschutz und Wasserschäden

Der richtige Versicherungsschutz ist entscheidend, um bei einem Wasserschaden im Keller finanziell abgesichert zu sein. Prüfen Sie auf jeden Fall Ihre Versicherungspolicen und sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Versicherungsberater, um sicherzustellen, dass Ihr Schutz den Bedürfnissen Ihrer Immobilie entspricht.

Nicht alle Wasserschäden sind automatisch durch die Standard-Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung abgedeckt:

Hausrat- und Wohngebäudeversicherung

Diese Versicherungen decken in der Regel Schäden ab, die durch Leitungswasser, also Wasser aus defekten Rohren oder Geräten, verursacht werden.

Absicherung von Elementarschäden

Für Schäden durch Hochwasser, Überschwemmung durch Starkregen oder an die Oberfläche getretenes Grundwasser, die oft massive und teure Schäden verursachen, benötigen Sie eine zusätzliche Elementarversicherung. Diese spezielle Versicherung deckt außergewöhnliche Naturereignisse ab und wird aufgrund des Klimawandels immer wichtiger.

Drückt allerdings nur das Grundwasser bei ansteigendem Pegel durch nicht ausreichend abgedichtete Kellerwände oder die Bodenplatte, stellt dies keinen Versicherungsschaden dar. Für diese Fälle müssen Sie selbst vorsorgen.

Häufige Fragen zum Thema "Wasser im Keller":

Wer haftet bei Grundwasser im Keller?

Schäden durch Grundwasser sind nur abgedeckt, wenn der Grundwasserpegel soweit ansteigt, dass es an die Oberfläche tritt und das versicherte Grundstück dadurch überschwemmt wird.

Kann Wasser durch Beton sickern?

Ja, Wasser kann durch Beton sickern, besonders wenn der Beton Risse aufweist oder die Wasserdichtigkeit durch schlechte Verarbeitung oder Alterung beeinträchtigt ist. Abdichtungsmaßnahmen und regelmäßige Überprüfungen sind essenziell, um solche Probleme zu verhindern.

Warum drückt Grundwasser in den Keller?

Grundwasser kann in den Keller drücken, wenn der hydrostatische Druck im Boden hoch ist. Dies geschieht oft nach starkem Regenfall oder bei hohem Grundwasserspiegel, wenn das Wasser Wege durch weniger widerstandsfähige Stellen wie Risse oder Fugen in der Kellerabdichtung findet.

Gibt es Mietminderung bei einem Wasserschaden?

Bei einem Wasserschaden im Keller kann unter Umständen eine Mietminderung gerechtfertigt sein, wenn dadurch die Wohnqualität beeinträchtigt wird. Die Minderung muss jedoch angemessen sein und sollte mit dem Vermieter oder durch rechtliche Beratung geklärt werden.

Wie werden Wasserschäden nachbehandelt?

Die Nachbehandlung von Wasserschäden umfasst in der Regel das Trocknen des betroffenen Bereichs, die Sanierung von Schäden an der Bausubstanz und die Vorbeugung gegen Schimmelbildung. Professionelle Dienstleister können mit speziellen Geräten und Techniken sicherstellen, dass der Keller vollständig trocknet und wiederhergestellt wird.

Woran erkenne ich Feuchtigkeitsschäden im Keller?

Feuchtigkeitsschäden können durch abblätternde Wandfarbe bzw. abplatzenden Putz, Schimmelbildung, muffige Gerüche oder sichtbare Nässe und dunkle Flecken an Wänden und Böden erkannt werden. Regelmäßige Inspektionen helfen, solche Schäden frühzeitig zu identifizieren. Wenn Sie eine entsprechende Veränderung an Kellerwänden oder am Boden bemerken, ziehen Sie am besten gleich einen Experten hinzu. So vermeiden Sie Folgeschäden und eine teure Sanierung.

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