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Bandscheibenvorfall BWS.

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule (BWS)?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei einem Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule tritt Bandscheibengewebe aus und drückt auf Rückenmark und Nervenwurzeln.
  • Hauptsymptome sind Rückenschmerzen, die in Brustkorb, Bauchraum, Schultern und Gliedmaßen ausstrahlen.
  • Weitere Symptome sind Druckempfindlichkeit, Kribbeln, Taubheitsgefühle, Atemnot und Herzstechen.
  • Eine Operation wird nur selten durchgeführt, z. B. bei Risiko einer Querschnittslähmung.

Wie kommt es zum Bandscheibenvorfall in der BWS?

In der Mitte unserer Wirbelsäule, zwischen Hals- und Lendenwirbeln, sitzt die Brustwirbelsäule. Sie besteht aus 12 Wirbelkörpern, den sogenannten Thorakalwirbeln (Thorax = Brustkorb). Die Thorakalwirbel sind ähnlich wie Schuppen oder Dachziegel miteinander verzahnt und bilden ein stabiles Stützgerüst für unseren Oberkörper. Gleichzeitig sind sie über Gelenke flexibel mit den Rippen verbunden und tragen so zur Beweglichkeit unseres Rumpfes bei. Gemeinsam mit Rippen und Brustbein formen die Brustwirbel den Thorax, der die lebenswichtigen Organe in unserem Oberkörper schützend umgibt. Von der Seite betrachtet, weist eine gesunde Brustwirbelsäule eine leichte Krümmung nach hinten auf.

Damit die Brustwirbelsäule ihre komplexen Aufgaben reibungslos erfüllen kann, gibt es die Bandscheiben. Wie kleine Polster liegen sie zwischen den knöchernen Wirbelkörpern und verhindern, dass diese aufeinander reiben. Eine einzelne Bandscheibe besteht aus einem flüssigen Kern aus einer gallertartigen Masse, der von einem festen Faserring umgeben und geschützt wird.

Der Faserring einer Bandscheibe kann mit der Zeit spröde werden und reißen - bedingt durch den natürlichen Alterungsprozess, aber auch durch zu hohe Belastung und Abnutzung. Dann tritt der Gallertkern nach außen und drückt auf das Rückenmark und die dort befindlichen Nervenwurzeln, was zu schlimmen Rückenschmerzen bis hin zu Lähmungserscheinungen führen kann. Dieses Krankheitsbild nennt sich Bandscheibenvorfall oder lateinisch Diskus-Prolaps.

Wie häufig ist ein Bandscheibenvorfall in der BWS?

  • Nur etwa 1 bis 2 % aller Bandscheibenvorfälle entstehen in der Brustwirbelsäule (BWS).
  • Häufiger betroffen sind die Lendenwirbelsäule (ca. 2 Drittel) und die Halswirbelsäule (ca. ein Drittel).

Ein Bandscheibenvorfall ereignet sich oft zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr, kann aber in jedem Alter auftreten. Neben genetischen Faktoren und dem alterungsbedingten Verschleiß der Bandscheiben spielt unser moderner Lebensstil eine große Rolle: Bewegungsmangel, Übergewicht und chronische Fehlhaltungen, z. B. durch langes gebücktes Sitzen am Computer, können zur Schädigung der Wirbelsäule beitragen. Besonders die Brustwirbel werden oft falsch oder zu stark belastet, etwa durch schweres und ruckartiges Heben. Schwach ausgeprägte Bauch- und Rückenmuskeln sind ein weiterer Risikofaktor, denn die Wirbelsäule stützt zwar den Körper, ist ihrerseits aber auf Unterstützung durch die Muskulatur angewiesen.

Da die Brust- oder Thorakalwirbel fester miteinander verbunden sind als die übrige Wirbelsäule und zusätzlich von Rippen und Brustbein stabilisiert werden, sind Bandscheibenvorfälle in der BWS relativ selten. Sie kommen jedoch vor und sollten aufmerksam beobachtet werden, denn die Symptome sind nicht immer ganz eindeutig.

Welche Symptome hat ein Bandscheibenvorfall in der BWS?

Ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule äußert sich durch ziehende, drückende oder stechende Schmerzen in Rücken, Brust und Schultern, die in die oberen und unteren Gliedmaßen ausstrahlen können, also bis in die Hände und Füße. Oft treten die Schmerzen plötzlich und unvermittelt auf - zum Beispiel, wenn Sie sich vorbeugen, den Rumpf drehen oder eine schwere Last tragen. Bei heftigem Niesen, Husten oder Pressen, z. B. auf der Toilette, können sich die Schmerzen ebenfalls bemerkbar machen. Der Bandscheibenvorfall komprimiert das Rückenmark, was zu Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Taubheit, Kälte oder Druckempfindlichkeit im Brust- und Schulterbereich führen kann. Auch Atemnot oder Herzstechen können auftreten. Die häufigsten Symptome auf einen Blick:

  • Rückenschmerzen, die in den Brustkorb, Bauchraum, Schultern und Gliedmaßen ausstrahlen
  • Druckempfindlichkeit an der Brustwirbelsäule und den Schulterblättern
  • Kribbeln, Taubheits- oder Kältegefühl im Brustbereich, seltener Lähmungserscheinungen
  • Atemnot, Brustenge
  • Herzstechen, seltener Herzrhythmusstörungen (Herzrasen, Herzstolpern)
  • Übelkeit, Schwindel
  • Muskelschwäche und Bewegungseinschränkungen, z. B. Probleme beim Anheben der Füße

Bei besonders großen Bandscheibenvorfällen in der BWS kann es zu Symptomen ähnlich einer Querschnittslähmung kommen, die sich bis in die untere Körperhälfte erstrecken. Denn in unserer Wirbelsäule hängt alles miteinander zusammen. Deshalb können schwere Bandscheibenvorfälle in der BWS auch Störungen des Ganges, Störungen der Sexualfunktion sowie Probleme beim Stuhlgang oder Wasserlassen (Harnverhalt/Inkontinenz) verursachen. In solchen - zum Glück seltenen - Fällen kann eine Operation erforderlich sein. Auf jeden Fall sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, wenn Sie die oben genannten Beschwerden wahrnehmen. Obwohl diese leicht mit Symptomen von Lungen-, Herz- oder Verdauungsproblemen verwechselt werden, könnte auch ein Bandscheibenvorfall dahinterstecken.

Arzt zeigt einer Helferin an einer Modellwirbelsäule die Bandscheibe

Wie wird ein Bandscheibenvorfall in der BWS diagnostiziert?

Wenn Sie einen Verdacht auf Bandscheibenvorfall haben, wenden Sie sich am besten an einen Orthopäden. Der Arzt wird zunächst ein Anamnesegespräch mit Ihnen führen. Dabei geht es um Ihre Krankengeschichte und die genaue Abklärung der Beschwerden: Sind die Schmerzen schleichend oder plötzlich, z. B. nach einer ruckartigen Bewegung, aufgetreten? Kommen Taubheitsgefühle, Atemnot oder Herzstechen hinzu? Gibt es druckempfindliche Stellen am Oberkörper? Ist Ihre Beweglichkeit im Rumpfbereich eingeschränkt?
Wenn es in Ihrer Familie bereits Bandscheibenvorfälle gab, kann dies auf eine genetische Veranlagung hinweisen. Auch Ihr Lebensstil ist für die Diagnose wichtig und sollte offen und ehrlich besprochen werden: Bewegen Sie sich zu wenig, essen Sie ungesund, haben Sie eine schlechte Sitzhaltung (Stichwort Rundrücken) oder heben Sie zu schwer?

Dann prüft der Arzt Ihre Brustwirbelsäule manuell auf Beweglichkeit und mögliche Haltungsfehler sowie Ihre Reaktion auf Reize an den kribbelnden, tauben bzw. empfindlichen Stellen. Wenn sich der Verdacht erhärtet, können bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen, wie Röntgen, Myelografie, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Die MRT ist die präziseste und gleichzeitig schonendste Diagnosemethode für einen Bandscheibenvorfall, da auf schädliche Röntgenstrahlen verzichtet wird.

Wie wird ein Bandscheibenvorfall in der BWS behandelt?

Ein Bandscheibenvorfall der Brustwirbelsäule muss in der Regel nicht operiert werden. Durch eine konservative Behandlung lassen sich die Beschwerden meist gut in den Griff bekommen. Das hilft bei einem Bandscheibenvorfall in der BWS:

Schonende Bewegung in Maßen, wie Spazierengehen, Rückenschwimmen und leichtes Krafttraining. Dies sollte mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Warten Sie ab, bis die akute Schmerzphase vorüber ist, bevor Sie körperlich aktiv werden. Ruckartige Bewegungen, abrupte Drehungen und starke Belastungen wie beim Fußball, Tennis oder Skifahren sind unbedingt zu vermeiden.

In der heutigen Zeit wird Bettruhe bei einem Bandscheibenvorfall nicht mehr empfohlen. Dennoch sollten Sie Ihren Rücken in der akuten Schmerzphase schonen. Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Körperhaltung und ändern Sie öfter mal Ihre Sitzposition oder arbeiten Sie am Schreibtisch kurzzeitig im Stehen. Legen Sie regelmäßig Pausen ein, gehen Sie ein paar Schritte und dehnen Sie vorsichtig Ihre Wirbelsäule.

Physiotherapie kann bei Bandscheibenvorfällen der BWS die Beweglichkeit verbessern, die Muskulatur aufbauen und zur langfristigen Schmerzlinderung beitragen. Eine ärztlich verordnete Physiotherapie sollte 6 bis 8 Wochen dauern, bis beurteilt werden kann, ob die Übungen helfen und wie es mit der Behandlung weitergehen sollte.

Auch sanfte Massagen können Schmerzen lindern, Muskeln und Faszien aktivieren und so die Heilung eines Bandscheibenvorfalls der BWS beschleunigen. Der Masseur sollte aber unbedingt Erfahrung auf diesem Gebiet haben, da Druck an der falschen Stelle das Krankheitsbild sogar verschlimmern kann.

Häufig werden bei Bandscheibenvorfall sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) verschrieben, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Bekannte NSAR sind z. B. Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen.

Auch muskelentspannende Präparate (Muskelrelaxanzien) können hilfreich sein, da Bandscheibenvorfälle oft mit starken Muskelverspannungen einhergehen, z. B. im Nacken. In sehr schweren Fällen kann der Arzt auch Opiate bzw. Opioide verordnen. Dies sollte aber nur das letzte Mittel der Wahl sein, wenn der Schmerz bereits chronisch geworden ist.

Wärme ist ein bewährtes Hausmittel bei Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall. Wärmepflaster aus der Apotheke, die über mehrere Stunden hinweg Wärme an die Muskulatur abgeben, sind besonders geeignet. Auch Wärmekissen (z. B. Kirschkernkissen) und warme Bäder oder Duschen, Saunabesuche und die Behandlung mit Infrarot-Licht können schmerzlindernd wirken.

Kälte lindert entzündliche Reaktionen der Nerven und hilft auch gegen das unangenehme Kribbeln. Zur Anwendung eignen sich trockene, gekühlte Tücher, kalte Umschläge, kühlende Gelkompressen, Sprays oder Schmerzgele aus der Apotheke.

Auch Ultraschall erwärmt die Muskulatur, fördert die Durchblutung, kann Entzündungen bekämpfen und Schmerzen lindern. Deshalb können Ultraschallbehandlungen dazu beitragen, den Heilungsprozess bei Bandscheibenvorfällen zu beschleunigen.

Wann muss ein Bandscheibenvorfall in der BWS operiert werden?

Ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule wird nur dann operiert, wenn das ausgetretene Bandscheibengewebe so sehr auf das Rückenmark und die Nervenwurzeln drückt, dass

  • das Rückenmark stark komprimiert und dadurch geschädigt wird (Myelopathie),
  • es zu neurologischen Ausfallerscheinungen wie z. B. schwerer Inkontinenz kommt oder
  • sogar eine Querschnittslähmung droht.

In der Regel versucht man aber, auf die Operation eines BWS-Bandscheibenvorfalls zu verzichten. Denn ein Eingriff an der Brustwirbelsäule ist riskant: Da die Brustwirbel miteinander verzahnt sind, kommt es häufig zu Verkalkungen und einer "Verknöcherung" des Bandscheibenvorfalls. Der Chirurg muss in unmittelbarer Nähe zum Rückenmark operieren, was das Risiko von neurologischen Schäden erhöht und die OP technisch sehr anspruchsvoll macht.

Wenn eine Operation unumgänglich ist, wird sie bei weichen Bandscheibenvorfällen meist

  • über den Rücken (dorsal) oder
  • seitlich (lateral) durch die Rippen,
  • seltener durch den Hirnwasserkanal (transdural) oder
  • von vorne durch den Brustkorb (transthorakal) vorgenommen.

Bei verknöcherten Bandscheibenvorfallen der BWS kann ein seitlicher Zugang mit Spreizung der Rippen erforderlich sein. Klingt gefährlich? Keine Sorge: In der Regel erfolgen die Eingriffe minimalinvasiv. Mithilfe einer kleinen Sonde trägt der Chirurg das ausgetretene Bandscheibengewebe ab und reduziert so den Druck auf das Rückenmark und die Nervenwurzeln.

Ist der Bandscheibenvorfall so groß, dass bereits Symptome einer Querschnittslähmung vorliegen, kann eine Versteifung der Wirbelkörper notwendig sein. Dazu wird ein Schrauben-Stab-System eingesetzt, das die Wirbel miteinander fixiert. Da dies jedoch die Beweglichkeit an der betreffenden Stelle einschränkt, verwenden Chirurgen immer häufiger künstliche Bandscheiben bzw. Prothesen. Diese Implantate korrigieren den Höhenverlust zwischen den Wirbeln und die Beweglichkeit bleibt erhalten.

Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Ratgeber "Operation eines Bandscheibenvorfalls".

Nach einem größeren Eingriff wie einer Wirbel-Versteifung müssen Sie mit einem Klinikaufenthalt von 8 - 12 Tagen rechnen. Anschließend werden Sie in der Regel zwischen 4 und 12 Wochen krankgeschrieben - je nach Heilungsverlauf und Fortschritt in der Rehabilitation. Haben Sie einen Job, der körperlich anstrengend ist oder in dem Sie lange sitzen oder stehen müssen? Dann ist auch eine längere Krankschreibung möglich.

Wie kann man Bandscheibenvorfällen der BWS vorbeugen?

Prävention ist die beste Medizin - auch bei Bandscheibenvorfällen. Folgende Tipps helfen Ihnen, damit Ihre Brustwirbelsäule stark und gesund bleibt:

  • Bewegung im Alltag: Jede noch so kurze Phase der körperlichen Aktivität hält die Bandscheiben geschmeidig. Gehen Sie öfter zu Fuß, nehmen Sie die Treppe oder fahren Sie mal mit dem Fahrrad zur Arbeit oder zum Einkaufen. Integrieren Sie kleine Sport- oder Gymnastikeinheiten mehrmals wöchentlich in Ihren Alltag.
  • Gerade Körperhaltung: Ungesundes Sitzen in gebeugter Haltung (Rundrücken) belastet Ihre Brustwirbelsäule. Machen Sie regelmäßig Pausen, in denen Sie Ihre Rücken-, Schulter- und Nackenmuskulatur dehnen. Heben Sie öfter mal die Arme, drehen Sie Kopf und Rumpf, ändern die Sitzposition oder arbeiten kurzzeitig im Stehen. Bürostuhl und Schreibtisch sollten ergonomisch auf Ihren Körper abgestimmt sein.
  • Richtig heben und tragen: Schwere Gegenstände niemals mit gebeugtem Rücken und durchgestreckten Knien, sondern aus der halben Hocke heraus mit geradem Rücken anheben. Nehmen Sie sich dabei Zeit, Ihren Rumpf zu stabilisieren, und verdrehen Sie nicht den Oberkörper. Am besten tragen Sie Schweres immer nah am Körper, um Ihre Wirbelsäule gleichmäßig zu belasten.
  • Gesunde Ernährung: "Füttern" Sie Ihre Bandscheiben! Unsere Knochen benötigen 1.000 mg Calcium am Tag. Optimale Lieferanten sind Milch, Käse, Gemüse und Nüsse. Auch Omega-3-Fettsäuren (Nüsse, Fisch), Vitamin C (Brokkoli, Paprika, Zitrusfrüchte), Vitamin E (Pflanzenöle) und Magnesium (Getreide, Bananen) sind gut für die Knochengesundheit. Außerdem sollten Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken.

Bandscheibenvorfall Brustwirbelsäule in Kürze

Ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule entsteht, wenn der Faserring der Bandscheibe reißt und Bandscheibengewebe austritt. Dieses drückt auf Nervenwurzeln und das Rückenmark, was Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Empfindungsstörungen, Atemnot, Verdauungs- und Herzprobleme zur Folge haben kann. Die Symptome können leicht mit organischen Erkrankungen z. B. des Herzens, der Lunge oder des Magen-Darm-Trakts verwechselt werden. Eine Operation an der Brustwirbelsäule ist riskant und nur in Ausnahmefällen angeraten, z. B. wenn eine Querschnittslähmung droht. Meistens kann ein Bandscheibenvorfall in der BWS durch konservative Behandlungen wie Physiotherapie und einen gesunden Lebensstil gut behandelt werden.

Weitere Informationen zum Thema Bandscheibenvorfall finden Sie hier.

Häufige Fragen zum Thema Bandscheibenvorfall der Brustwirbelsäule

Ja. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt eine gallertartige Masse aus dem Faserring der Bandscheibe aus und drückt auf Nervenwurzeln und Rückenmark. Die gallertartige Masse besteht zu 95 % aus Wasser und wird im besten Fall vom Körper selbstständig abgebaut. Das dauert meist zwischen 6 Wochen und 3 Monaten. Eine konservative Behandlung, z. B. mit Physiotherapie, kann die Heilungsdauer verkürzen.

Durch eine Kombination aus gesunder Ernährung, Entlastung, regelmäßiger leichter Bewegung sowie Wärme- und Kälteanwendungen können Sie den Heilungsprozess auch selbst unterstützen. Wenn die Schmerzen länger anhalten, sehr stark sind oder Kribbeln, Taubheit, Lähmungen und Inkontinenz auftreten, müssen Sie aber definitiv zum Arzt gehen.

In den meisten Fällen ist ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule nicht gefährlich. Der Bandscheibenvorfall ist zwar schmerzhaft und verursacht unangenehme Begleiterscheinungen wie eingeschränkte Beweglichkeit des Rumpfes, Atemnot/Brustenge oder Druckempfindlichkeit. Allerdings heilt ein Bandscheibenvorfall in der Regel nach mehreren Wochen von selbst wieder aus.

In seltenen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule jedoch zu Lähmungserscheinungen bis hin zu Querschnittssymptomen führen. Auch Störungen des Ganges, der Sexualfunktion und der Verdauung (Inkontinenz oder Harnverhalt) können Alarmsignale sein. Suchen Sie in diesen Fällen umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus auf.

Wählen Sie eine Schlafposition, bei der die Wirbelsäule eine möglichst gerade Linie bildet. Am besten schlafen Sie auf dem Rücken mit ausgestreckten Beinen. Achten Sie darauf, dass die Matratze Ihren Körper gut stützt und das Gesäß nicht zu tief einsinkt. Das Kopfkissen sollte eher flach sein, damit der Nacken nicht abknickt. Wenn Sie lieber auf der Seite schlafen, winkeln Sie die Beine dabei leicht an und legen Sie ggf. ein Kissen zwischen die Knie. Das Schlafen in Bauchlage sollten Sie vermeiden, da hierbei Druck auf den Brustkorb ausgeübt wird und sich (Herz-)Schmerzen und Atemnot verschlimmern können.

Diese 4 Übungen lockern die Brustwirbelsäule auf und können Schmerzen bei einem leichten Bandscheibenvorfall lindern:

  • Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Kreuzen Sie die Arme vor der Brust. Rollen Sie den Nacken und oberen Rücken ein und ziehen Sie das Kinn sanft zur Brust, der Blick geht nach unten. Ca. 30 Mal wiederholen.
  • Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Kreuzen Sie die Arme vor der Brust. Drehen Sie den Oberkörper sachte von Seite zu Seite, nicht bis zum Anschlag. Der Blick bleibt nach vorne gerichtet. Ca. 3 x 1 Minute lang ausführen, dazwischen jeweils eine kurze Pause machen.
  • Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Halten Sie die Arme im 90-Grad-Winkel parallel zum Oberschenkel. Ziehen Sie abwechselnd den linken und rechten Ellenbogen ein Stück nach unten Richtung Boden. 10 x pro Seite wiederholen. Heben Sie dann den rechten Arm mit leicht gebeugtem Ellenbogen an und ziehen Sie ihn vorsichtig über den Kopf nach links. Dehnung einige Sekunden halten und Seite wechseln. Die Ellenbogenübung 3 Mal wiederholen und nach jedem Durchgang Arme einzeln über Kopf dehnen.
  • "Katzenbuckel": Gehen Sie in den Vierfüßlerstand. Rumpf und Kopf bilden eine parallele Linie zum Boden, die Bauchmuskeln sind leicht angespannt. Wölben Sie den oberen Rücken Richtung Decke, wobei sich der Kopf nach unten neigt. Halten Sie die Position für 2 bis 3 Sekunden und gehen dann wieder in die Ursprungshaltung zurück. Max. 15 Mal wiederholen. Abschließend aufrichten, auf die Fersen setzen und Wirbelsäule vorsichtig nach oben/hinten dehnen.

Was ist eine Berufsunfähigkeits­versicherung?

Stellen Sie sich vor, Sie könnten wegen einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten - nicht nur für ein paar Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr oder länger. Zwar erhalten Sie während dieser Zeit Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung, jedoch begrenzt auf 78 Wochen. Danach greifen nur noch soziale Sicherungssysteme wie beispielsweise die Erwerbsminderungsrente.

Genau hier kommt die Berufsunfähigkeitsversicherung als private Vorsorge ins Spiel. Sie zahlt Ihnen eine monatliche Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf für mindestens 6 Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben können. Diese Rente kann Ihnen helfen, weiterhin Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihren Lebensstandard zu halten, auch wenn Sie nicht mehr arbeiten können.

Warum ist das so wichtig?
Viele denken, dass sie von staatlicher Seite aus abgesichert sind. Doch die Wahrheit ist: Die sogenannte Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Außerdem haben gerade junge Menschen, die noch nicht oder erst kurz im Berufsleben stehen, nur unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Daher ist es wichtig, selbst vorzusorgen.

Je früher Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, desto besser. Denn der Beitrag richtet sich neben der beruflichen Tätigkeit unter anderem auch danach, in welchem Alter Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben und wie Ihr Gesundheitszustand zu dieser Zeit war.

Voraussetzungen für Berufsunfähigkeit
Wenn Sie wegen Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihrem letzten Beruf nur noch zu max. 50 % nachgehen können, gelten Sie in der Regel als berufsunfähig. Sie können eine Rente wegen Berufsunfähigkeit beantragen, wenn Sie voraussichtlich mind. 6 Monate ununterbrochen berufsunfähig sein werden oder es bereits 6 Monate lang waren.

Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Beitragsstabilität
  • Sofortleistung bei Krebs
  • Flexibilität

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